1. Geschichte
'Uisge Beatha' - Wasser des Lebens
ist das gälische Wort für aqua vitae. Man vermutet das daraus im 17 Jh. das Wort Whisky entstanden ist.
Der Ursprung des Whiskys ist nicht geklärt. Einerseits wird behauptet, er käme von den gälisch sprechenden Kelten in Irland, die im 6.Jh an der Westküste Schottlands landeten und Dalriada gründeten. Andereseits glaubt man, er ist von den Mauren um 1150.
Schon zu Zeiten des Römischen Reiches wurde fleißig destilliert. Meist allerdings zu Zwecken der Medizin und zur Herstellung von Parfum. Als Vater der Destillation wird im 13.Jh. Arnold de Villa Nova bezeichnet, wobei das Hauptaugenmerk immer noch der Medizin galt. Für die ersten Destillate wurde Kräuterwein verwendet. Im Norden Europas, wo es keine Trauben gab behalf man sich mit einer Maische aus Getreide.
Die erste urkundliche Erwähnung der Spirituose findet sich in den Aufzeichnungen von 1494. Darin heißt es, König James (1488 - 1513) aus dem Hause Stewart sei auf der Insel Islay auf den Geschmack gekommen. 1505 gehörte es zum Exklusivrecht der Chirurgen Aqua Vitae herzustellen und zu vertreiben. Benutzt wurde es hauptsächlich um Leichenteile vor ihrer Sezierung haltbar zu machen.
Im Laufe der Zeit wurden immer bessere Methoden der Destillation entwickelt und schließlich durch eine bessere und sauberere Fraktionierung reinere Destillate gewonnen.
Ab dem 16.Jh. entstanden immer mehr bäuerliche Hausbrennereien. Dies wurde so beliebt, dass man Landesweit die Herstellung von Aqua Vitae einschränken musste, da durch Missernten Lebensmittelknappheit herrschte.
Die frühen Whiskys wurden aus einer Mischung aller möglichen leicht verfügbaren Getreidesorten, z.B. Hafer, Weizen, Gerstesorten, hergestellt. Auch wurden sie versetzt mit Kräutern, Zucker und Gewürzen. Es war also mehr ein vermischtes aromatisches Destillat
Bis Ende des 16. Jh. wurde schon soviel davon hergestellt, dass man Teile nach Frankreich und Irland exportierte. Im frühen 17. Jh. hatte man noch keine klare Definition des Uisge Beatha, andererseits war es aus dem sozialen und wirtschaftlichen Leben nicht mehr wegzudenken. Im Hochland gar reichte der Ernteüberschuss aus, um den lokalen Bedarf zu decken, Pachten zu bezahlen und einiges zu Exportieren.
Die erste Destillerie gab es um 1670 und nannte sich Ferintosh von Duncan Forbes, welcher ein Vermögen verdiente. Er produzierte 2/3 des in Schottland legal hergstellten Whiskys.
1707 legte man das schottische und englische Parlament zusammen und setzte die Branntweinsteuer auf den englischen Satz. Das Anheben der Malt-Steuer 1725 führte dazu, dass weniger Bier und stattdessen mehr Whisky getrunken wurde. Die Whiskyproduktion nahm stetig zu und bis zum 18. Jh. kamen auch Destillerien in den Lowlands hinzu.
Hausbrennereien waren von der Besteuerung und dem Brennereiverbot ausgenommen. Durch häufige Ernteausfälle, Brennverbote, Verordnungen durch die Regierung wurde der Schwarzhandel angeheizt und es kam zur sog. Schmuggel-Ära.
1784 gab es per Gesetz die erste offizielle Trennung zwischen Lowlands und Highlands. Die Highlander durften kleinere Brennblasen einsetzen und langsamer brennen, was eine bessere Qualität ergab. Die Lowland Whiskys hingegen mit ihren schnelleren und grösseren Brennblasen litten an der Qualität.
Um 1740 wurde die positive Wirkung der Fassreife auf den Whisky entdeckt. Whiskys aus dem Hochland durften nicht exportiert, sondern nur lokal vertrieben werden. Auch nicht in andere Landesteile. Anfang den 19.Jh. stieg die Anzahl der lizensierten Destillerien und der Schwarzhandel wurde zurückgedrängt